Woher kommt die Idee?

Imke erzählt die Hintergrundgeschichte:

„5 Jahre schwirrte die Idee des Netzwerks in meinem Kopf herum und im Sommer 2023 begann ich alles zu Papier zu bringen. Es begann mit folgender Aussage: „Ich verstehe nicht warum Frauen überhaupt zum Chemiestudium zugelassen werden, die bekommen doch eh Kinder und spätestens dann sind sie weg“, ich müsse da die Arbeitgeberseite auch verstehen. 

Ich war sprachlos! 

Mit 20 Jahren , als CTA (Chemisch-Technische-Assistentin), schrieb ich an meinem ersten Patent mit. Mein zweites wurde von einer Person übernommen, die dadurch den Studienabschluss erhielt und damit war für mich klar – das kann ich auch!

Nur Selbstvertrauen war nicht vorhanden.

Als fertige Diplom Chemieingenieurin mit einem sehr guten Abschluss und erster Berufserfahrung, kurz vor meinem 30. Geburtstag hatte ich schon über 70 Bewerbungen geschrieben und obwohl zu der Zeit schon vom Fachkräftemangel die Rede war, keinen Job gefunden. Selbstvertrauen und Selbstwert sanken in den Keller.

Es flogen mir Aussagen wie „Kannst du nicht vom Gehalt deines Mannes leben?“, „Und wer kümmert sich um die Kinder?“, „Als Frau im Schichtdienst?! Das will doch keiner.“ und weitere um die Ohren. Zum letzten Satz möchte ich nur einen kleinen Denkanstoß geben… Wo wäre unser Gesundheitssystem, wenn Frauen nicht im Schichtdienst arbeiten würden?

 

 

Mittlerweile habe mich in diversen Bereichen der Psychologie weitergebildet, war Chemie AG Leiterin unsere Grundschule und Onlinelehrerin während der Pandemie. Als Head of Apprenticeship darf ich nun meinen Traum leben und in einem tollen Team die Ausbildungen von Chemikanten, Chemielaboranten, Elektroniker für Automatisierungstechnik und Industriemechanikern (die jeweils weibliche Form gilt mit) verantworten und dabei junge Erwachsene beim Start ins Arbeitsleben begleiten

Die Kommentare von früher bekomme ich heute nicht mehr. Ich erlebe heutzutage sehr viel Unterstützung von Männern und eine produktive Zusammenarbeit.

Parallel dazu brennt mein Herz seit 5 Jahren dafür ein Netzwerk für Frauen in MINT-Berufen zu gründen in dem sich Frauen direkt weiter entwickeln können und gegenseitige Unterstützung und Vorbilder haben, mit denen man „in echt“ in Kontakt kommen kann.
 
Es gibt meiner Meinung nach viele Programme, um Mädchen für MINT-Berufe zu begeistern, ich habe selbst an einigen damals teilgenommen. Was mir fehlte, war die konkrete Umsetzung in Richtung Selbstbewusstsein und Frauen, von denen ich lernen konnte.
  • Ich möchte dass Frauen eine Stimme bekommen, sagen können was sie wirklich denken und sich in einem sicheren Raum persönlich weiterentwickeln können.
  • Ich möchte mit Tabus brechen, in den Erfahrungsaustausch kommen, gegenseitige Entwicklung fördern und dass jede sagen kann was sie wirklich denkt.
  • Ich möchte kulturelle Glaubenssätze auflösen („Mädchen interessieren sich nicht für Technik“, „Frauen haben Angst vor Gefahrstoffen“)
  • Ich möchte, dass Frauen sich in der Weise weiterentwickeln können, wie sie es wollen

Natürlich darfst du auch dabei sein, wenn dein Job super viel Spaß macht, dann erzähle uns davon.

Vielleicht hast du dir über die Jahre auch schon ein dickes Fell zugelegt und dich lassen solche Kommentare kalt. Erzähle uns auch davon!

Fachwissen können wir uns mittlerweile überall her saugen. Deine Erfahrungen sind wertvoll, denn die kann dir niemand mehr nehmen. Und du kannst anderen Frauen damit helfen aus deinen Erfahrungen zu lernen.

Ich bin davon überzeugt, dass jede etwas zu sagen hat und damit einen Einfluss auf andere haben kann.

Auch wenn dir dein Thema noch so unwichtig vorkommt, wahrscheinlich kannst du damit das Leben einer anderen maßgeblich zum Positiven verändern?!

Komme zu uns, jede Frau hier ist wichtig.

Liebe Grüße, Imke“

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